Sparkassen im Gebühren-Wahn fürs Geldabheben

Kunden müssen mit bis zu einem Euro für die mauen Profite einstehen.

Bei 43 Sparkassen in Deutschland müssen Kunden künftig bis zu einem Euro für das Geldabheben am Automaten berappen, berichtet das Finanzportal „biallo.de“. Der Schritt kommt überraschend und steht im Widerspruch zu den Aussagen des Sparkassen-Präsidenten Georg Fahrenschon, der noch im Herbst 2016 versicherte, keine Gebühren für das Geldabheben einzuführen. „Abhebungen an unseren Geldautomaten sind für Sparkassen-Kunden kostenlos – und das wird auch so bleiben“, hieß es damals.

Angebote genau vergleichen

Viele Kunden müssen sich demnächst auf eine härtere Gangart bei den Gebühren einstellen. Zwar können Kunden andere Kontomodelle wählen, doch droht dann auch ein höherer Monatspauschalpreis. So kassieren heute schon 20 von 400 Sparkassen bundesweit beim ersten Geldabheben Gebühren. Weitere 23 verlangen Gebühren, nachdem sich ein Kunde schon zwei bis fünf Mal im gleichen Monat am Geldautomaten bedient hat.

Experten und Verbraucherschützer werten den aktuellen Schritt der Banken als Maßnahme, die Ertragslage in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Aufwendungen für bestehende Filialen aufzubessern. Fahrenschon ermuntert „seine“ Sparkassen indes, „die einzelnen Leistungen rund ums Konto richtig zu bepreisen“. Der Zahlungsverkehr laufe schließlich über eine aufwendige Infrastruktur, die teuer sei. Aber auch der Betrieb der 25.000 Sparkassen-Geldautomaten koste Geld. Diese müssten regelmäßig gefüllt und gewartet werden.

„Die genossenschaftlichen Kreditinstitute stehen vor der Herausforderung, auf traditionellen Wegen kaum noch Geld zu verdienen, um ihre hohen Kosten durch Filialen und Personal decken zu können“, erläutert Wolfgang Gerke, Bankenexperte und Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums. „Da sich an diesen Gebühren längerfristig nichts ändern wird, müssen Kunden lernen, viel flexibler zu werden und Angebote beziehungsweise Konditionen anderer Anbieter zu vergleichen und bei Bedarf umzusteigen.“

Wer Bargeld braucht, muss zahlen

Auch wenn biallo.de nicht alle Sparkassen nennt, sind je zehn angeführt: Die Stadtsparkasse Grebenstein, die Stadtsparkasse Bad Sachsa, die Sparkasse Rastatt-Gernsbach, die Sparkasse Aurich-Norden, die Sparkasse Neckartal-Odenwald, die Kreissparkasse Heidenheim, die Kreissparkasse Verden, die Sparkasse Vorpommern, die Sparkasse Dillenburg und die Harzsparkasse nähmen sofort Geld, wenn Sparkassen-Kunden bei ihnen Geld abhöben.

In weiterer Folge werden die Sparkasse Hanauerland, die Sparkasse Tauberfranken, die Sparkasse Vest Recklinghausen, die Sparkasse Schaumburg, die Sparkasse Rothenburg, die Sparkasse Niederbayern Mitte, die Sparkasse Passau, die Sparkasse Westholstein, die Kreissparkasse Kelheim und die Sparkasse Elbe-Elster erwähnt. Deren Kunden hätten zwischen zwei und fünf Mal Geldabheben frei, aber danach würden Gebühren fällig. Diese beliefen sich auf bis zu ein Euro je Abhebung bei der Sparkasse Wittgenstein

pte

 

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3 Kommentare

  1. Das ist wirklich eine Frechheit. Wäre ich noch Kunde bei einer dieser Sparkassen, würde ich spätestens jetzt kündigen. Leider sind die Alternativen auch meist nicht so berauschend.

  2. Da zahlt man schon monatlich Beiträge für sein Konto und dann soll man auch noch für das Abheben von Bargeld zur Kasse gebeten werden? Ich habe das Gefühl, wir Bürger sollen nach und nach dazu gebracht werden, nur noch mit Karte zu zahlen. So hat der Staat die größte Kontrolle…

  3. Bei meinen Verwandten in Österreich kann jeder, egal bei welcher Bank er Kunde ist, kostenlos Geld abheben. Das wär doch mal ein System das Deutschland sich als Vorbild nehmen könnte! Lg

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