Was beim Skitourengehen wichtig ist!

Das Skitourengehen erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Aber Vorsicht: Abseits präparierter Pisten lauert Lawinengefahr – fast immer und überall. Wählt man den Aufstieg auf Pisten, ist ebenfalls Vorsicht geboten um der Skibetrieb nicht zu stören. Beachtet man vorhandene Hinweise, berücksichtigt Vorsichtsmaßnahmen und pflegt eine detaillierte Tourenplanung, kann das Risiko gesenkt und jedweder Konflikt von vornherein vermieden werden.

Tourenvorbereitung reduziert vorhandene Gefahren

Trotz der hohen Risiken abseits gesicherter Pisten können gefährliche Situationen im Gelände oder auch Konfliktsituationen im organisierten Skiraum durch gewissenhafte Vorbereitung vermieden oder zumindest reduziert werden. Im Hinblick auf die „weiße Gefahr“ und die wachsende Anzahl der Tiefschneefahrer bietet DSV aktiv einige Tipps und Informationen, wie das Bewusstsein für die Risiken in der Natur geschärft werden kann und welche Vorsichtsmaßnahmen zu beachten sind, um den Skitag im freien Gelände zu einem sicheren Erlebnis werden zu lassen. Die wichtigsten Faktoren bei der Vorbereitung sind der Wetterbericht (Informationen zu Wind, Niederschlag und Temperatur), die Geländebeurteilung mit einer Karte (inklusive Hinweisen zu Absperrschildern, Hangneigung, -form und -exposition) sowie die Teilnehmer selbst. Ausschlaggebend ist dabei die Anzahl der Gruppenmitglieder, ihr Können sowie ihre physische und psychische Verfassung, auch unter Beachtung möglicher gruppendynamischer Prozesse.

Immer mehr Tourengeher nutzen Skipisten zum Aufstieg – im Rahmen des Trainings, auf dem Weg zu einer Hütte oder ins Gelände. Konflikte auf der Piste lassen sich vermeiden, indem Tourengeher für den Aufstieg gesperrte Gebiete und heikle Pistenbereiche wie Engstellen umgehen. DSV aktiv empfiehlt zur Vermeidung von Auseinandersetzungen zwischen Skifahrern, Liftbetreibern und Skitour-Fans die vom Deutschen Skiverband (DSV) und dem Deutschen Alpenverein (DAV) entwickelten „DAV-Regeln für Skitourengeher auf Skipisten“. Manche Skigebiete weisen markierte Aufstiegsrouten für Skitourengeher aus. Diese sollten unbedingt genutzt werden.

Der Lawinenlagebericht

Für alpine und hochalpine Unternehmungen im Winter ist es generell unerlässlich, vor einer Tour immer den Lawinenlagebericht (LLB) als Planungsgrundlage heranzuziehen. Der LLB wird in allen Alpenländern regelmäßig von den Lawinenwarnzentralen veröffentlicht. Er gibt Auskunft über die aktuelle Lawinensituation, die Schneeverhältnisse für bestimmte Regionen und den Grad der Lawinengefahr. In den Alpenländern gilt die europäische Lawinengefahrenskala mit fünf Gefahrenstufen. Neben der aktuellen Gefahrenstufe enthält der Lawinenlagebericht Informationen zu den Wetteraussichten und deren Auswirkungen auf den Schneedeckenaufbau und die daraus resultierende Lawinengefahr. Der LLB bietet außerdem eine Beschreibung von Gefahrenstellen mit Angaben zur Exposition, Meereshöhe und Geländeform sowie Hinweise zu den aktuell vorherrschenden Verhältnissen in Bezug auf Neuschnee, Wind, Temperatur und Schneedeckenbeschaffenheit. Es ist Konsequenz gefragt: Keine Skitour ohne Kenntnis des LLB! Dabei reicht es nicht, den Lawinenlagebericht an der Gipfelstation nur kurz zu überfliegen. Tourengeher und auch Variantenfahrer müssen sich eingehend mit ihm befassen und ihn interpretieren können! Unerfahrene schließen sich besser einem Bergführer mit Ortskenntnis an.

Übrigens: Bei Lawinenwarnstufe 3 passieren die häufigsten Lawinenunfälle. Daher ist bereits ab dieser Stufe maximale Vorsicht geboten!

Die richtige Ausrüstung ist das A und O

Zum Gelingen einer Alpintour gehört neben einer gründlichen Vorbereitung auch die richtige Ausrüstung – der Sportfachhandel informiert kompetent über die unentbehrliche Grundausstattung und weitere Sicherheitsoptionen in Bezug auf Lawinengefahren. Unbedingt dabei sein sollten bei jeder Tour ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), eine Lawinenschaufel und eine Lawinensonde. Diese Rettungsausrüstung gehört dabei aber nicht nur ins Gepäck bzw. an den Körper, sondern sollte auch von jedem Tourengeher und Variantenfahrer korrekt angewendet werden können. Am besten sollte die Ausrüstung bereits am Abend zuvor gepackt und auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf neue Batterien im LVS-Gerät gelegt werden – Akkus sind in diesem Fall tabu! Um schnell Hilfe rufen zu können, ist ein Handy dienlich (internationale gültige Notrufnummer 112).

Lawinenseminare und DSV-Ausbildungen

Die beste Lebensversicherung ist, erst gar kein Schneebrett oder eine andere Lawinenart auszulösen. Es ist wichtig, Grundlagen des Risikomanagements in Lawinenseminaren unter Anleitung von Bergführern zu erlernen. Dabei erfahren Wintersportler Wissenswertes zur richtigen Ausrüstung, Tourenplanung, Schnee- und Lawinenkunde und Interpretation des Lawinenlageberichts. Nur so kann man sich angemessen mit der „weißen Gefahr“ auseinandersetzen! Ein grundlegendes Ziel der Aus-, Fort- und Weiterbildungen im Deutschen Skiverband ist es, durch das Skilehrwesen ein Maximum an Sicherheit im organisierten Skiraum und im Gelände zu vermitteln. Die Ausbildung von Lehrkräften, die später im alpinen Gelände unterrichten, verlangt deshalb gezielte Aus- und Weiterbildungen im Bereich Risikomanagement.

Know-how und Versicherungsschutz

Darüber hinaus berät die DSV-Skiwacht deutsche Skigebietsbetreiber in Sicherheitsfragen. DSV aktiv unterstützt überdies die Lawinenkommissionen, die zum Beispiel Gutachten über die Sperrung von Straßen, Pisten und sonstigen Gebieten bei Lawinen- oder Schneebrettgefahr erstellen und das künstliche Auslösen von Lawinen veranlassen, beim Versicherungsschutz. Genau der wird auch Einzelpersonen empfohlen: Bei aller Vorsicht und Vorausschau kann ein Unfall passieren oder ein Ski im Gelände verloren gehen.

DSV

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